Statische Ödeme ( auch Inaktivitätsödeme
genannt) (Ödeme sind vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe) Ursache: Beim Sitzen oder Stehen muß die aus den Blutgefäßen herausdrückende Gewebeflüssigkeit aktiv durch Bewegungen der Muskeln (Muskelpumpe) aus den
Unterschenkeln über die Lymphgefäße in den Kreislauf zurückgepumpt werden. Wenn die Muskelpumpe an den Beinen nicht betätigt wird, z.B. durch langes Sitzen im Rollstuhl, und gleichzeitig die Beine tiefer als der Körper liege, funktioniert dies nicht mehr und es bleibt jeden Tag eine zusätzliche kleine Menge Gewebeflüssigkeit in den Füßen und Unterschenkeln zurück. Verlauf: Bei immobilen Menschen zeigt sich bei langem Sitzen, vermehrt bei heißem oder schwülen Wetter, eine zunehmende beideitige Anschwellung erst der Knöchel, nach einigen Tagen auch des Unterschenkels bis zum Knie. Nachts im Liegen läuft diese Gewebeflüssigkeit vermehrt in den Blutkreislauf zurück, der Blutdruck steigt nachts deutlich an, v.a. in den Venen. Dies
führt zu erhöhtem Druck im Lungenkreislauf und letztendlich auch zur Herzschwäche In extremer Form tritt dieses Phänomen beim Kreuzestod der Römer auf und führt durch zunehmenden Flüssigkeitsverlust in die Beine zum Kreislaufschock und letztendlich zum Tod. Vorkommen:
Dieses Phänomen ist in Altersheimen sehr häufig zu beobachten: alte Rollstuhlfahrer, die sich selbst kaum bewegen, benötigen fast alle Kompressionsverbände oder Kompressionsbinden. Obwohl die statischen Ödeme also sehr häufig sind, gehören sie zu den weithin unbekannten Krankheiten Therapie: Die natürlichste Therapie wäre die Wiederherstellung der Muskelpumpe. Da dies meistens nicht möglich ist, müssen die Wasseransammlungen mit Kompressionstrümpfen oder Kompressionsverbänden (Wickeln von Binden) oder mit anderer Lagerung reduziert werden. Unterstützend würde zwar auch Lymphdrainage wirken, aber da sie bei
korrekter Anwendung zwingend Kompressionverbände voraussetzt, kann man diese extrem teure und zeitaufwendige Therapie den Krankenkassen kaum zumuten: Zum Einen ist die Wirkung zeitlich sehr begrenzt, es müsste also eine Dauertherapie durchgeführt werden und zum Anderen kann deren Effekt durch alleinige Kompressionstherapie praktisch genauso schnell und intensiv erreicht werden, |